„Nachbrenneffekt“?!

Märchen aus der Sportmedizin

„Im Zusammenhang mit einer angestrebten Gewichtreduktion durch ein gesundheitlich orientiertes Sportprogramm (Kraft oder/und Ausdauer) wird seit einiger Zeit dem sogenannten ‚Nachbrenneffekt‘ eine hohe Bedeutung im Sinne eines zusätzlichen Energieverbrauchs zugeschrieben, da nach Beendigung eines Trainings eine über dem Ruhewert liegende Sauerstoffaufnahme vorliegt.“ (Arciero et al. 93, Haddock et al. 2006, Phelain et al. 2006, u.a.)

Institut für Sportdiagnostik: In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass in der Anfangsphase jeder körperlichen Belastung vor allem über den Kreatin-Phosphat-Bestand im Arbeitsmuskel sofort Energie für die Muskelkontraktion zur Verfügung gestellt wird. Nach Beendigung der Trainingsbelastung ist daher die Sauerstoffaufnahme im wesentlichen durch die Kreatin-Phosphat-Resynthese erhöht, die jedoch der Belastungsphase/-zeit zugeordnet werden muss. Der berechnete erhöhte Energieumsatz in der Nachbelastungsphase eines normalen Fitness-Programms verschiedener Untersucher beträgt ca. 1 % der Gesamtenergiebilanz/Tag und ist somit vernachlässigbar.

(Vgl.: Baum K, S. Schuster: Der Energieumsatz in der Nachbelastungsphase: Ein wesentlicher Beitrag zur Gewichtsreduktion? Deutsche Ztschr. Sportmed. Jg. 59, Nr. 5 (2008)).